Wenn jemand auf der Bühne auftaucht, den man lange nicht gesehen hat, dann gehen manchmal die Emotionen hoch. So wie bei mir am Sonntag, als er auf meiner Bildfläche erschien: Schwarzgeld- und Terrorismusexperte Wolfgang Schäuble, die alte Rampensau.
Tags zuvor noch hatten einfältige Netzbewohner kritisiert, dass in einer Talkshow bei Illner kein einziger Vertreter der Opposition saß. In der nächsten Talkshow zum selben Thema war das bereits geändert, Wolfgang Schäuble war als Experte bei Jauch geladen um über die Verfolgung Steuerhinter zu philosophieren. Dabei engagierte sich überraschend un in einer von ihm unbekannten Weise für Datenschutz.
Diesen großen Mann zu ehren und sein Lebenswerk in Erinnerung zu rufen, möchte ich euch ein paar Fakten aus seinem Lebenlauf nahe bringen. Den großen Rest könnt ihr selbst im Lexikon nachlesen.
Wolfgang Schäuble äußerte in öffentlicher Sitzung vor dem Deutschen Bundestag, er habe „irgendwann im Spätsommer oder im Frühherbst 1994“ bei „einem Gesprächsabend in einem Hotel in Bonn […] einen Herrn kennengelernt, der sich mir als ein Mann vorgestellt hat, der ein Unternehmen leitet. Ich habe später festgestellt, daß es dieser Herr Schreiber war. […] Auf der damaligen Veranstaltung bin ich Herrn Schreiber begegnet. Das war es.“
Ein Ermittlungsverfahren gegen Schäuble wegen uneidlicher Falschaussage im Zusammenhang mit der fraglichen Spende wurde eingestellt
Im Dezember 2005 schlug Schäuble vor, Aussagen von Gefolterten bei der Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden zu verwenden.
Eine Depesche vom 9. Juni 2006 ist ein Briefing des Diplomaten in Berlin und des damaligen Innenministers Michael Chertoff. Chertoff sollte in Berlin den damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble treffen.[o 10]
Ziel des Treffens sollte der Informationsaustausch zur Terrorismusbekämpfung sein, entgegen Bemühungen der Europäischen Union. Schäuble sollte, aus Sicht der US-Amerikaner, bei der Verwirklichung der Pläne helfen.[o 10] Der Diplomat äußert sich besorgt über die deutschen Datenschutzgesetze und die Haltung der Öffentlichkeit zur Privatsphäre, welche den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung erschweren, sowie dass neue EU-Mechanismen dies noch verschlimmern könnten. Die EU-Richtlinien zum Datenschutz werden als „ein Rezept zum Stillstand“ kritisiert.[o 10] In Gesprächen mit Schäuble sieht der Diplomat seine Chance, ihn zu sensibilisieren mit dem Fokus, einen „deutschen Einfluss“ auf die EU nehmen zu können.
In einem Spiegel-Interview vom 7. Juli 2007[48] sprach er sich für Internierungslager für sogenannte „Gefährder“ aus. Er regte auch an, eine Rechtsgrundlage für eine dem finalen Rettungsschuss entsprechende Regelung im Einsatz gegen Terroristen zu schaffen, um sich nicht auf den übergesetzlichen Notstand berufen zu müssen. Der daraufhin einsetzenden breiten Kritik, vor allem hinsichtlich der etwaigen gezielten Tötung von Terrorverdächtigen, hielt Schäuble entgegen, dass er keine Forderungen gestellt, sondern lediglich Fragen definiert habe.
Im Juli 2012 zeigte sich Finanzminister Wolfgang Schäuble über den Kauf von Datenträgern mit Daten von deutschem Schwarzgeld in der Schweiz durch die Finanzbehörden von NRW verärgert. Er forderte die SPD-regierten Bundesländer auf, keine Steuer-CDs mehr zu kaufen und den Widerstand gegen das Steuerabkommen mit der Schweiz aufzugeben.
Im Nachbarland Schweiz fühlt sich Schäuble auch ein wenig zu Hause, vor allem wegen der Ähnlichkeit seines badischen Dialektes zu anderen alemannischen Mundarten. Da verbrachte er in seiner Jugend immer wieder die Ferien und besuchte eine Tante in Luzern. Sogar eine Festansprache zum Schweizer Bundesfeiertag hielt er 2005 dort, ein seltenes Privileg für nicht in der Schweiz ansässige Politiker.
Die Absichten von Herrn Dr. Schäuble sind überschaubar. Im Gegensatz zu seinen Verfehlungen.
Wikipedia: Veröffentlichung von US-Depeschen durch Wikileaks